Rückblick zu den Inklusionstagen

Ohne Arme und Beine geboren, offenbart der Referent Janis McDavid sehr persönliche Einblicke

„Ich will in einer Welt leben, in der Merkmale, die uns unterscheiden, nicht zur Unterscheidung führen.“ So begann Janis McDavid seinen Vortrag in Denklingen im gut besuchten Bürger- und Vereinszentrum am 05. Mai 2022 und ergänzte, dass er diesen Tag nicht mag.

Der 5. Mai ist der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen, auch ein Gedenktag. Er meinte dazu: „Ein Gedenktag – warum, leben wir denn nicht mehr? An wen soll denn gedacht werden?“

Er ließ uns Einblicke in seine Kindheit gewähren, die von Unbekümmertheit und Normalsein geprägt wurde. Während der Teenagerzeit fiel er in ein tiefes Loch, bis er seine Gedanken und seinen Körper, so wie er war, von Geburt an ohne Arme und Beine, akzeptierte und nach dem Positiven in seinem Leben suchte. So fragte er sich nicht mehr, was er aufgrund seiner Behinderung nicht kann, sondern was er für Vorzüge hat.

Weiterhin inspirierte er uns mit seiner Vision von einer inklusiven Gesellschaft ohne jedes Mal Aufmerksamkeit zum Thema Inklusion schenken zu müssen. „Jeder soll die Möglichkeit bekommen überall hinzugehen und alles miterleben zu dürfen, was für Menschen ohne Behinderung selbstverständlich ist.“ 

Die Anmerkung, dass Inklusion Geld kostet wurde nebenbei erwähnt, mit der Hoffnung, dass die Politik tatsächlich darin mehr investiert.

Zum Abschluss nahm der 30-jährige uns nochmals auf die Reise, selbst Mut zu fassen und sein eigenes Leben selbst in die Hand zu nehmen.

Ein inspirierender Vortrag, von einem unglaublich lebensfrohen Menschen, der selbstbestimmt seine Pläne verfolgt und nach eigenen Wünschen und Vorstellungen handelt, geht zu Ende.

Herzlichen Dank Herr McDavid.